Dienstag, 04. Dezember 2007 | Lokalsport  
 
  Rotmützen in Optis auf dem Knieperteich  
 
  Segeln „Ich glaube, da haben im Sommer aber einige ganz eifrig geübt“, zeigte sich Kai Oberhoff am Sonntag erstaunt. Zur traditionellen Nikolausregatta auf dem Knieperteich ging es am 1. Advent richtig zur Sache. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

Zum einen fegte der Wind zeitweise kräftige Böen über das Wasser und brachte die kleinen Optimisten ordentlich ins Schwanken und die darin sitzenden Segler ins Schwitzen. Denn die kleinen Boote sind eigentlich für Kinder bis 45 Kilogramm ausgelegt. So wirkten einige Männer eher so, als ob sie in eine Badewanne statt in ein Boot steigen würden.

Hurtig waren die kleinen Optimisten auf dem Teich unterwegs, und die eine oder andere harmlose Kollision blieb nicht aus. Das recht ungemütliche Wetter tat der hervorragenden Stimmung unter den 35 Teilnehmern und den zahlreichen Zuschauern keinen Abbruch. In zehn Teams kämpften die Rotbemützten gegeneinander. Es galt, möglichst viele Runden innerhalb von knapp zwei Stunden zu segeln. Zur guten Laune trug auch die witzige Moderation Kai Oberhoffs bei. Gemeinsam mit Thomas Engelbrecht hatte er diese traditionelle Veranstaltung organisiert. Lautstarke Anfeuerungsrufe und tatkräftige Unterstützung beim Steuermannswechsel am Steg sorgten dafür, dass zumindest den Seglern selbst nicht kalt wurde.

Fragwürdige Manöver auf dem Wasser sorgten für spitze Kommentare an Land. Da war von eingefleischten Naturliebhabern die Rede, die im Schilf nach dem Rechten sahen und von Grundstückskäufern, die unliebsamen Bodenkontakt hatten.

Mit vollem Körpereinsatz wurde auf den kleinen Segelbooten gekämpft, und so musste auch schon mal eine Nase daran glauben, wenn sie ungünstig im Weg war. Auch vor Kenterungen, die manchem Team den Vorsprung kosteten, waren in diesem Jahr nicht alle gefeit. Sechsmal hieß es „Mann über Bord“. Schnelle Hilfe kam immer wieder durch die Männer der Stralsunder Feuerwehr, die wie in jedem Jahr mit einem Schlauchboot das Regattafeld sicherten.

Als geballte Kraft ging Familie Milles an den Start. Neben Papa Martin wagten sich auch Tochter Juliane und Sohn Olaf, der mit zwölf Jahren auch jüngster Teilnehmer war, in die Optis. Letztlich konnte sich bei dieser Spaßregatta das Team zehn durchsetzen, mit Frank Borbe, Uwe Perzel und Stephan Habrich in der Mannschaft.

MIRIAM WEBER