Montag, 08. Dezember 2008 | Lokalsport  
 
  Nikolausgaudi auf dem Knieperteich  
 
  Segeln Alljährlich gehört sie dazu, die große Sause auf dem Knieperteich zur Nikolauszeit. Auch gestern bevölkerten wieder viele rotbemützte Segler den Stralsunder Stadtteich mit kleinen Optimisten zur Nikolausregatta. In zehn Mannschaften segelten die 44 Teilnehmer, von denen in diesem Jahr nur Anke Jurgan und Karen Stein das vermeintlich schwache Geschlecht vertraten. Sich nach jeder Runde abwechselnd gingen die Mannschaften auf die Rennbahn. Das Team, das am Ende die meisten Runden segelte, war der Gewinner.

Besonders ist diese Veranstaltung schon an sich. Denn die kleinen Segelboote sind für Kinder bis 45 Kilogramm gedacht. Da ist der Spaß fast vorprogrammiert, wenn sich erwachsene Männer und Frauen auf den Kurs machen, wobei das große Ziel ist, nicht ins Wasser zu fallen. Das zumindest glückte in diesem Jahr erstmals allen.

Doch es gab noch andere Besonderheiten. Eigentlich war das Team Fünf mit Karen Stein zu viereinhalbt unterwegs, denn in zwei Wochen wird Karen Mama. Doch das hielt die passionierte Seglerin nicht ab, bei der Spaßregatta dabei zu sein. „Auch mit dickem Bauch funktioniert das ganz gut“, lachte sie. „Nur beim knien im Boot behindert er ein bisschen.“ Außerdem waren das erste Mal Gäste dabei. Aus Neuendorf auf Hiddensee hatte sich Team 10 eingefunden. Allesamt unerfahren und trotzdem mit Spaß bei der Sache lagen die „Süder-Jungs“ zwar im Feld bald ganz hinten, aber Gewinner der Herzen waren sie auf jeden Fall. Denn in ihrer letzten und schnellsten Runde setzten sie sich einfach zu viert ins Boot und paddelten das Dreieck gekonnt und ohne zu kentern. „Das haben wir wirklich noch nicht bei der Nikolausregatta gesehen“, stellte Moderator Klaus Winter fest. Der brachte mit seinen trockenen Kommentaren nicht nur die Segler, sondern auch die zahlreichen Zuschauer zum Lachen. Und für diejenigen, für die Segeln absolutes Neuland war, erklärte er geduldig, was sich auf dem Teich abspielte und rief auch den einen oder anderen Segler zur Ordnung: „Team Nummer drei! Der Nikolaus sieht alles und treideln ist nicht erlaubt!“ Am Ende sicherte sich das Team Eins mit Steffen Grotjohann, Danile Leja, Jörn Müller, Anke Jurgan und Thomas Schenk den Sieg.

Eine weitere Besonderheit war die Ehrung des ältesten Teilnehmers. Denn mit 54 Jahren gehört Wilhelm Petersen alles andere als zu den Senioren, setzte sich aber mit ein paar Monaten gekonnt gegen Hasso Reimer durch. Der jüngste Segler mit 13 Jahren war hingegen mit Olaf Milles schnell ausgemacht. Für die Sicherheit auf dem Gewässer sorgten wie in jedem Jahr Jörg Behrend und Andreas Willudt von der Freiwilligen Feuerwehr. Doch ihr wichtigster Einsatz gestern war das Umherfahren des NDR-Kamerateams im Schlauchboot. Bereitgestellt wurden die Optimisten in diesem Jahr vom Maritimen Verein Stralow, der Segelschule Dänholm und der Fachhochschule.

Ein großer Dank geht also an das Organisationsteam um Thomas Engelbrecht für eine gelungene Veranstaltung, die nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr ruft.

MIRIAM WEBER
 
 
   
 
  44 Teilnehmer in zehn Teams absolvierten mehr oder weniger erfolgreich auf dem Knieperteich ihren Dreieckskurs. Sogar für die kleinen Optis war es viel zu wenig Wind.